Wienzeile – Jugendstil >>
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Die Wienzeile entstand im Zuge der Regulierung des Wienflusses zwischen 1899 und 1905.
Sie ist von Otto Wagners Jugendstilbauten im Bereich des Naschmarkts geprägt. Die Wienzeilenhäuser gelten in Wagners Werk als entscheidender Bruch mit dem Historismus. Statt der historistischen Ornamente ist alles betont flächig gehalten.
Das Majolikahaus in der Linken Wienzeile 40 wurde 1898 errichtet. Die Fassade ist mit glasierten Platten aus Majolika der Firma Wienerberger vertäfelt. Das Blumenornament stammt von Alois Ludwig.
Linke Wienzeile 38 ist bekannt für seine spektakuläre Ecklösung in Form eines Viertelkreises. Das Haus ist mit goldenen Ornamenten von Koloman Moser belegt. Die auf dem Dach thronende Skulptur der Ruferinnen stammt von Othmar Schimkowitz, der einige Jahre später für Wagners Kirche am Steinhof die Engelsfiguren schuf.
Köstlergasse 3 wurde 1899 errichtet. Es ist das schlichteste dieses Häuserensembles und wurde von Wagner zeitweise selbst bewohnt.
Siehe auch andere Bauten von Otto Wagner: Postsparkasse, Kirche am Steinhof, Hofpavillon.
Sightseeing und Tourismus Wienzeile und Naschmarkt
Die Wienzeile mit dem Naschmarkt macht Wien wohl einzigartig. Umso erstaunlicher, dass man in den fleißigen 1960er Jahren daran dachte, den Naschmarkt abzureissen und eine Stadtautobahn zu bauen. Die Stadt Wien hat sich auch heute noch nicht für eine merkliche Eindämmung des Autoverkehrs entschieden und redet schwammig vom „Sowohl als Auch“.
Überqueren wir den Naschmarkt, kommen wir über die Schleifmühlgasse ins Freihausviertel. Hier befinden sich mehrere Galerien und Designerboutiquen. Wien sricht gerne von seiner „Kreativszene“, voilà, hier ist sie. Für Interessiete empfiehlt sich noch die Kettenbrückengasse und der Margaretenplatz mit dem Margaretenhof. Entlang des Wientals steht der Rüdigerhof, ebenfalls ein berühmter Jugendstilbau. Samstag ist Flohmarkt gleich hinter dem Naschmarkt.