Stephansdom >>
<< A-Z >>
Der Stephansdom Wien, Dom zu Sankt Stephan wird vom Schriftsteller Gerhard Roth in seinem Buch „Eine Reise ins Innere von Wien“ als „Dampfer des Nationalbewusstseins“ bezeichnet.
Die österreichische Geschichte, die Verbindung zwischen der katholischen Kirche und dem Hause Habsburg, die kriegerischen Auseinandersetzungen und religiös motivierten Anfeindungen sind in vielen Schichten des Steinbaus abzulesen.
Der Stephansdom Wien ist eine Kirche über einer Kirche. Im Jahre 1137 wurde eine romanische Pfarrkirche mit zwei Westtürmen errichtet. Ab 1230 folgte eine romanische Hallenkirche, wesentlich größer. Von ihr stammt die heutige Westfassade mit dem Riesentor. Der Name stammt von „Ries“, ein Fallgitter über dem Eingang. Auch die beiden „Heidentürme“, genannt wegen ihrer spitzen Dachformen, stammen aus dieser Zeit. Die dreischiffige, gotische Kathedrale, wie wir sie heute sehen, wurde ab 1304 bis 1523 errichtet. Das Material bestand hauptsächlich aus Muschelkalk aus dem Leithagebirge. Aber auch Reste der römischen Mauern wurden bereits davor für den Bau verwendet.
Die Kathedrale weist alle Merkmale der gotischen Zahlenmystik auf. Sie ist 111 Fuß breit, 333 Fuß lang, der Südturm ist 444 Fuß hoch. Der Habsburger Rudolf IV. , genannt Rudolf der Stifter, befahl die Errichtung des gotischen Langhauses. Der Dom sollte die Machtansprüche des Hauses Habsburg untermauern. Rudolf schaffte auch Reliquien herbei, die die Bedeutung der Kirche heben sollten.
Im linken Seitenschiff befindet sich das Kenotaph von Rudolf IV., begraben liegt er in den Katakomben des Doms. Sein Nachfolger Friedrich III., hat im rechten Seitenschiff ein Hochgrab. Er war der erste Habsburger als römischer Kaiser, unter ihm wurde der Stephansdom zum Bischofssitz. Auf seinem Grab gibt es zahlreiche Symbole für den Tod.
Im Zuge der Gegenreformation wurde die gotische Kathedrale barockisiert. Davon zeugen mehrere barocke Altäre. Um 1570 waren 80% der Wiener protestantisch und mussten eine gewaltsame Rekatholisierung erleiden.
Der Dom wurde im Lauf der Jahrhunderte nach Bränden immer wieder repariert. Im April 1945 wurde er durch Funkenflug von einem in der Nachbarschaft von Plünderern gelegten Feuer entzündet und zerstört. Es folgte der Wiederaufbau und 1952 eine neue Glocke: die „Pummerin“. Sie hängt im Nordturm. Der Südturm ist 136 m hoch und man kann über eine Treppe zur Türmerstube steigen.
Sightseeing und Tourismus rund um Stephansdom Wien
Besonders interessant für Besuche ist das Erklimmen der Turmstube am Südturm. Man hat einen wunderbaren Blick auf die Dächer von Wien, man sieht das Rathaus, den Wiener Berg, den Kahlenberg, über die ganze Stadt bis zum Riesenrad und zum Bisamberg. Der Donauturm ist als ernsthafter Rivale natürlich auch zu erblicken. Der Blick vom Stephansdom Wien hinunter auf den Stephansplatz ist schwindelerregend, gleichfalls jene auf den Graben.
Der Stephansplatz liegt am Stock-im-Eisen-Platz. Ein Kreuzungspunkt von Kärntner Straße, Singerstraße, Graben und Rotenturmstraße. Hinter der Stephanskirche liegt das Blutgassenviertel mit seinen schönen alten Pawlatschenhäusern. In den engen Gassen gibt es so manche Besonderheit zu entdecken. In dem Viertel befinden sich auch zahlreiche Galerien, vor allem auf der Seilerstätte.